Messkampagne im Bodensee für Projekt Zukunftsquelle

Für das Projekt Zukunftsquelle untersucht die Bodensee-Wasserversorgung die lokalen Verhältnisse im Bodensee an den neuen geplanten Entnahmestandorten. Dazu werden in der ersten Juliwoche zwei Messbojen im Überlinger See ausgebracht.

Die Messbojen werden zunächst über ein Jahr die Strömungs- und Temperaturverhältnisse im See sowie die meteorologischen Bedingungen über dem See erfassen. Die mit dem Logo der Bodensee-Wasserversorgung beschrifteten Messbojen werden im Bereich des bestehenden Schutzgebiets im Bereich Süßenmühle und am geplanten zusätzlichen Standort im Pfaffental in Bereichen installiert, in denen die Wassertiefe 70 bis 80 m beträgt.

Die gewonnen Informationen dienen dazu das bestehende Modellsystem BodenseeOnline zu verbessern. BodenseeOnline ist ein Informationssystem, das online die Seeströmung dreidimensional im Bodensee berechnet und von der Landesanstalt für Umweltschutz betrieben wird. Die Informationen können unter www.bodenseeonline.de abgerufen werden.

Dieses Modellsystem wird von der Bodensee-Wasserversorgung dazu verwendet, um die bestmöglichen Entnahmepositionen für das Projekt Zukunftsquelle (https://www.bodensee-wasserversorgung.de/projekt-zukunftsquelle.html) zu ermitteln. Die Messungen liefern somit

Basisinformation für die Ausweisung und die erforderliche Größe des zukünftigen seeseitigen Schutzgebiets im Pfaffental. Auch der spätere Betrieb der Trinkwasserentnahme wird von den Messungen profitieren. Zusammen mit Simulationswerten lassen sich die Wirkung von saisonalen und kurzfristigen Einflüssen auf die Rohwasserqualität der Trinkwasserversorgung beurteilen.

Weitere Informationen über die Bodensee-Wasserversorgung

Am 25. Oktober 1954 gründeten 13 Städte und Gemeinden den Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung, um den ständig steigenden Trinkwasserbedarf mit Zusatzwasser aus dem Bodensee zu decken. Heute versorgt die Bodensee-Wasserversorgung über ihre 181 Mitglieder insgesamt 320 Städte und Gemeinden mit etwa vier Millionen Einwohnern jederzeit und in ausreichender Menge mit bestem Trinkwasser aus dem Bodensee.

Das Wasser wird aus dem Überlinger See in etwa 60 Meter Tiefe dem Bodensee entnommen und mit sechs großen Pumpen bis in die circa 310 Meter höher gelegene Aufbereitungsanlage auf dem Sipplinger Berg gefördert. Dort wird das ohnehin schon gute Bodenseewasser mit Mikrosieb-, Ozon- und Filteranlagen zu einem Trinkwasser sehr hoher Qualität aufbereitet.

Die Kapazität der Förder- und Aufbereitungsanlagen beläuft sich auf etwa 9.000 Liter in der Sekunde; an einem Tag dürfen maximal 670.000 Kubikmeter Wasser dem Bodensee entnommen werden. Rund 1.700 Kilometer meist großkalibriger Rohrleitungen leiten das Trinkwasser bis in den äußersten Norden des Landes.

Heute gibt die Bodensee-Wasserversorgung an ihre Verbandsmitglieder etwa 125 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr ab. Mit dieser Aufgabenstellung ist sie der größte Wasserversorgungszweckverband in Deutschland.